In den 50er und 60er Jahren war die Gründungszeit der Natur- und Vogelschutzvereine.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde vom Gesetzgeber der amtliche Vogelschutz ins Leben gerufen.
Dem Land unterstellt waren die Kreis- und Ortsvertrauensmänner. Das heißt, jede Gemeinde musste eine Person nennen, die als Ortsvertrauensmann für Vogelschutz seinen Dienst in der Gemeinde verrichtet. Zu seinen Aufgaben zählte unter anderem, Nistkästen aufhängen und diese betreuen, Vogelzählung 2 x im Jahr über eine bestimmte Strecke. Winterfütterung im Wald und das Beachten, aller Einschnitte und Mißachtungen der Natur in Zusammenarbeit mit Förster und Gemeinde.
Als Herbert Vorländer 1961 über den Berg nach Merkenbach kam, wurde ihm nach einiger Zeit das Amt des Ortsvertrauensmannes für den Vogelschutz vom damaligen Bürgermeister Willi Holler übergeben. Da Herbert Vorländer vorher in Fleisbach schon aktiv im Vogelschutz tätig war, konnte in Merkenbach auf seine Erfahrung , die er bei seinem Fleisbacher Lehrmeister Karl Martin erworben hatte, aufbauen.
In seinem Naturfreund Helmut Ernst fand Herbert auch gleich einen Mitstreiter.
Die anstehenden Arbeiten wurden von beiden gemeinsam erledigt. Finanziell wurden Sie von der Gemeinde mit 200.- DM jährlich unterstützt. Die Grundlage Ihrer Arbeit war die Vorarbeit von Herrn Lehrer Laut. Herr Laut hatte mit den Schulkindern der älteren Klassen schon ca. 20 Nistkästen gebaut, und auch im Wald aufgehängt. Im Jahre 1962 konnten durch weitere Anschaffungen von Leichtbetonkästen schon 35 Nistkästen kontrolliert werden, wobei der Besatz bei 77 % lag.
Bereits 1963 konnte uns Otto Daniel aus Edingen einen Lichtbildervortrag über unsere heimische Vogelwelt vorführen, ca. 30 Personen nahmen an diesem Vortrag in der Gastwirtschaft Frank teil. An diesem Abend wurde der Grundstein zur Gründung eines Vogelschutzvereins gelegt.
Am 09. Oktober 1964 konnte dann unter der Leitung von Oberförster Dietz aus Guntersdorf , sowie Kreisvertrauensmann Förster Georg und 10 Merkenbacher Naturfreunden in der Gastwirtschaft Frank, die Ortsgruppe im Bund für Vogelschutz „ Merkenbach“ gegründet werden.
Der Vorstand der neugegründeten Ortsgruppe für den Vogelschutz setzte sich wie folgt, bis zur nächsten Jahreshauptversammlung zusammen:
1. Vorsitzender | 2. Vorsitzender | Schriftführer | Kassierer | Beisitzer |
---|---|---|---|---|
Herbert Vorländer | Albert Haas | Josef Miksch | Helmut Ernst | Karl Diehl |
Als erstes wurde beschlossen, einen Antrag an die Gemeinde zu stellen, das die 5 Eichen unterhalb des Sportplatzes mit in den Natur- und Landschaftsschutz einbezogen werden. Der Jahresbeitrag wurde auf 2,50 DM pro Mitglied festgesetzt. Eine Beitragsänderung wurde in den Jahren wie folgt vorgenommen :
Die weiteren Gründungsmitglieder sind:
Im Gründungsjahr 1964 hatte der Verein 18 Mitglieder. 1965 waren es schon 36 Mitglieder. 1966 stieg die Zahl auf 42
Und in 1967 hatten wir schon 53 Mitglieder, bis zum Februar 2004 stieg die Mitgliederzahl kontinuierlich bis auf 104 an.
In 1978 konnten wir die Katzengrub von der Stadt Herborn auf 99 Jahre pachten. Hier wurden im gleichen Jahr von dem Natur- und Vogelschutzverein ca. 1200 Bäume und beerentragende Sträucher angepflanzt. Eine Quelle wurde gefasst und in einem Zulauf in den ausgebaggerten Weiher geleitet, so dass in dem angelegten Vogelschutzgebiet ein schönes Feuchtgebiet entstand.
Seit 1964 widmet sich die Merkenbacher Natur- und Vogelschutzgruppe dem Erhalt und der Pflege unseres natürlichen Lebensraumes im Merkenbacher Forst und darüber hinaus.
Zunächst ging es uns dabei verstärkt um den Schutz der heimischen Vogelarten. Seit einigen Jahren steht aber der Naturschutz ganz allgemein für uns im Mittelpunkt unseres Engagementes.
Derzeit ist unsere Gruppe 164 Mitglieder stark. Von den aktiven Mitgliedern werden inzwischen sage und schreibe ca. 500 Nistkästen sowie ein Vogelschutzgebiet mit einem integrierten, rund drei Hektar großem Feuchtbiotop betreut.
Den Gedanken des Natur- und Vogelschutzes wollen wir besonders den jüngeren Merkenbachern näher bringen. Gerade weil sie sich in einer intakten und natürlichen Umwelt mit vielen unterschiedlichen Tier- und Vogelarten erfreuen sollen, ist es unserem Verein, in dem alle Altersstufen vertreten sind, ein Anliegen, Kinder und Jugendliche anzusprechen.
Deshalb beteiligen wir uns jedes Jahr an der Herborner Ferienpassaktion, um dort Schülerinnen und Schüler für den Natur- und Vogelschutz zu interessieren. Die große Resonanz darauf, ist für uns schon lange Ansporn, unsere Jugendarbeit auf eine breitere Grundlage zu stellen.
Das Durchschnittsalter der Vereinsmitglieder wird leider auch in unserem Verein immer höher.
Aus diesem Grunde hat sich der Vorstand vorgenommen, in die Jugendarbeit verstärkt einzusteigen. Eine Anlaufstelle – Jugendraum wurde nun zur Priorität Nr.1. Es begann mit einem Antrag an die Stadt Herborn unsere Kinder und Jugendliche brauchten unbedingt einen Raum, wo sie auch bei schlechtem Wetter beschäftigt werden können. Denn der Bau von Futterhäuschen, Silos – Nistkästen und noch weitere interessante Dinge wären angesagt. Viele Gespräche und Ortsbesichtigungen fanden diesbezüglich statt.
Nach zähen Verhandlungen mit der Stadt Herborn, konnten wir im Jahr 2002 unseren Raum beziehen.
Mit diesem Raum hat die Stadt Herborn in die Jugend investiert und es möglich gemacht, das junge Menschen, auch aus anderen Stadtteilen möglichst früh zur freiwilligen, ehrenamtlichen Mitarbeit begeistert werden können. Denn die Gewinnung von ehrenamtlichen Helfern ist auch für den Natur- und Vogelschutz von großer Bedeutung.
Ein Dank muß an dieser Stelle an den Ehemaligen Ortsvorsteher Bernd Germann und den Kollegen der SPD Fraktion sowie Herrn Bürgermeister Benner, dem Stadtbaumeister Schönberger und Stadtkämmerer Walter ausgesprochen werden. Sie alle waren maßgebend an der Genehmigung und Durchführung unseres Vogelschutzraumes beteiligt.
Einen ganz besonderen Dank an die ehrenamtlichen Helfer, die es ermöglicht haben, diesen schönen Jugendraum in 617 Stunden zu gestalten.
Auch für die Spenden der Fa. Lindenberg Herrn Haas, Balzer und Nassauer, Brauerei Bären Bräu sei recht herzlich gedankt.
09.10.1964 - 25.02.1983 | Herbert Vorländer |
25.02.1983 - 13.03.1993 | Theo Rompf |
13.03.1993 - 22.03.1996 | Thomas Vorländer |
22.03.1996 - 15.02.2002 | Herbert Vorländer |
15.02.2002 - 17.02.2012 | Hermann Schäfer |
17.02.2012 - 16.02.2018 | Roland Hopf |
16.02.2018 - heute | Wolfgang Haus |
„Tue Gutes und rede davon“ – das haben wir in den letzten Jahren vor lauter Arbeit fast vergessen.
Unsere vielen erfolgreichen Projekte erfordern viele Hände. Leider sind es immer weniger und wenn die gleichen Hände.
2024 werden wir 60 Jahre "alt", aber immer noch jung genug um die Aufgaben zu meistern. Zu unserem Jubiläumsjahr wünschen wir uns verstärktes ehrenamtiches Engagment von unseren Mitgliedern. Eine Verjüngung ist für unser Tun wichtig. Wir hoffen alle, dass wir unsere Jugendgruppe neu motivieren und aufstellen können.
Der Vorstand